Immer öfter wird auf Interim Manager zurückgegriffen, wenn es darum geht Veränderungen sicherzustellen, oder unangenehme Themen nachhaltig zu eliminieren. Ein Beruf der Zukunft?
Interim | Ausgabe 3 - SEPT. 2022 von M.K. Haman, MSc
Viel Reisen, noch mehr Abwechslung, gute Entlohnung, keine Politik – eine ideale Vorstellung vieler, die in diese Profession einsteigen wollen. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille.
Ein Job mit viel Abwechslung, wenig Politik und eine überdurchschnittliche Entlohnung, hört sich für viele die sich einer Veränderung stellen wollen oder müssen, sehr attraktiv und verlockend an. Doch was steckt hinter der „attraktivem“ Berufung? Und welche Voraussetzungen sollten mitgebracht werden, damit der Erfolg nicht ausbleibt?
Interim Manager müssen in der Lage sein, durch ihre Erfahrung, neue Situationen sehr effizient zu analysieren und einzuschätzen, die Organisation verstehen, Konzepte der Verbesserungen und Erreichung der definierten Ziele klar auf allen Ebenen zu kommunizieren und umzusetzen.
Interim Management – ein Beruf, oder eine Berufung?
"Der Unterschied zwischen einem Berater und einem Interim Manager, liegt in der Umsetzung und der Übernahme von Verantwortung "
Je nach Mandat und Zieldefinition des Kunden und Position, beziehungsweise Fachgebiet, kann ein Auftrag von ein paar Monaten bis zu Jahren andauern. Je nach Leistung und Erfolg des Managers, der sich ab der ersten Minute beim Kunden beweisen muss.
Interim Management erhebt den Anspruch, keine Kosten, vielmehr Einsparungen zu generieren
„Es wird gut bezahlt“, so M.K. Haman, Interim Manager seit mehr als 10 Jahren, „doch sind die Stunden auch zur normalen Fixanstellung, auf einem anderen Niveau. 12 bis 16 Stunden sind keine Seltenheit und Arbeiten am Wochenende kommt noch hinzu.“ Jeder sollte sich ein klares Bild dieser Berufung verschaffen, bevor der Berufswunsch auch realisiert wird.
Freizeit und Familie werden ebenso ihren Tribut zahlen müssen, denn nur selten ist ein Mandat vor der Haustüre verfügbar. In den meisten Fällen finden die Freizeit und das Familienleben des Industriesöldners, wenn überhaupt, nur am Wochenende statt. Hat sich der Berufswunsch manifestiert, müssen Mandate gefunden werden. Eine weitere Herausforderung, und nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass Fehler in Mandaten keine Option darstellen. Die Branche ist sehr überschaubar und Fehler werden nur schwer verziehen, stellt doch der Kunde die Leistungserbringung des externen Managers tagtäglich auf den Prüfstand.
Es ist jedoch ein Beruf mit Zukunft um flexibel auf Marktveränderungen, Organisationsanpassungen oder im schlimmsten Fall, einer Insolvenz entgegenzutreten. Die Erwartungshaltung des Kunden ist sehr hoch und somit der Druck auf den Interim Manager, der sich jeden Tag rechtfertigen muss, die finanziellen Aufwendungen wert zu sein.
Zu denken nur einen Platzhalter markieren zu müssen, bis ein neuer Manager in Festanstellung gefunden wurde, welcher die übernommene Position einnimmt, wäre ein falscher Gedanke. Getrieben durch die Situation am Arbeitsmarkt sind Interim Manager, vor allem in Mittel- und Osteuropa gefragter denn je. Mit einer steigenden Rezession, jedoch wird sich die Nachfrage eher rückläufig darstellen und die Themen in Richtung Insolvenzen, Neuausrichtung und Kosteneinsparung gehen.
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